
Klage gegen den Steinbruch Hamelspringe:
SO ORGANISIEREN SICH DIE GEGNER DES BETRIEBS
Flyer verteilen, Gespräche mit dem Rechtsanwalt: Die Gegner des Steinbruch-Betriebs in Hamelspringe organisieren sich weiter. Dass Funkstille mit der Firma NNG herrscht - dazu hat die Initiative eine Meinung.
Hamelspringe. 1300 Flyer, einen für jeden Haushalt in Bakede und Hamelspringe. Und damit die Hoffnung auf möglichst viele Spender und Unterstützer.
„Es reicht“ prangt es groß auf dem Zettel, den die Schutzgemeinschaft Sünteltal in beiden Orten verteilt hat. Und der Vorstandsmitglied Ines Dreyer zahlreiche Nachfragen beschert hat, weil viele den Namen zum Spendenkonto nicht zuordnen konnten.
Initiative will den Abbau im Steinbruch stoppen „Wir haben den Flyer dann auf unserer Homepage hochgeladen, um zu zeigen: Das ist legitim und kommt von uns“, sagt Dreyer. Es sei gut, dass die Leute vorsichtig seien - aber Arbeit macht eben auch das.
Und zu tun hat die Schutzgemeinschaft jede Menge, um ihr großes Ziel zu erreichen: Sie will den für dieses Jahr geplanten Neubau im Steinbruch Hamelspringe stoppen. Und zwar mit einer Klage vorm Verwaltungsgericht. Weil dort aber in diesem Fall nur direkt Betroffene oder Verbände klagen dürfen, hat sich die Gruppe mit einem Umweltverband aus Niedersachsen zusammengeschlossen.
Klageankündigung provoziert Reaktion
Man sei nun mitten in den Vorbereitungen und Absprachen mit dem Rechtsanwalt, erklärt Dreyer. Seitdem die Klage öffentlich geworden ist, dürfte das Verhältnis zwischen Schutzgemeinschaft und Steinbruch-Betreiber Norddeutsche Naturstein GmbH (NNG) nicht eben aufgetaut sein. Andererseits: Kontakt gab es auch schon vorher keinen.
Dass die NNG als Reaktion direkt einen eigentlich geplanten öffentlichen Infoabend absagte, das kann Dreyer sogar verstehen, sagt sie: „Wenn jemand gegen mich klagen würde, dann würde ich auch überlegen, ob ich noch mit dem reden will.“
Andererseits sei es schade, dass es überhaupt so weit kommen musste, findet sie: Die NNG habe sich von Anfang an nicht transparent gezeigt, sei keiner Einladung und keiner Kontaktaufnahme gefolgt: „Wir sind ja keine Klimakleber oder so“, sagt Dreyer.
Ende April will die NNG nun reden - dann ist eine nichtöffentliche Infoveranstaltung für Stadt und Politik zum Stand der Dinge in Sachen Steinbruch geplant. Textquelle NDZ 17-04-2025


Steinbruch Hamelspringe: Das steckt hinter der Klage
Die Bürgerinitiative gegen den Steinbruch Hamelspringe macht Ernst: Die Klage soll in diesen Tagen eingereicht werden. Die Vorsitzende Ines Dreyer freut sich über viel Rückhalt aus der Bevölkerung - und verrät, worauf die Klage basiert - und was sie außerdem hoffnungsfroh stimmt.
Hamelspringe. Längst nicht nur Hamelspringe selbst kommen die Unterstützungsaufrufe und Spenden, sagt Ines Dreyer. Sie ist eine von vier Vorsitzenden der Bürgerinitiative „Schutzgemeinschaft Sünteltal“, die seit Bekanntwerden der Pläne, den Steinbruch im Ort wieder hochzufahren, aktiv ist.
Ihr Ziel: den Betrieb zu verhindern, um Schmutz, Lärm und Umweltschäden zu vermeiden - und nicht zuletzt den befürchteten Wertverlust der Immobilien im Ort. Gerade erst hat sich die Schutzgemeinschaft auch organisatorisch neu aufgestellt: Schließlich stand sie gut 14 Jahre nach dem erfolgreichen Kampf gegen eine Aschedeponie im Steinbruch schon kurz vor der Auflösung. Bis die neuen Pläne bekannt worden.
Klage wird durch Spenden finanziert
Nun bildet Dreyer gemeinsam mit Jens Heymann, Thomas Ahlemann, Peter Richardt den neu gewählten vierköpfigen Vorsitz der Gruppe. Gemeinsam mit dem restlichen Vorstand und vielen Helfern soll die Organisation des Widerstands gegen die Pläne von Betreiber „Norddeutsche Naturstein GmbH“ weitergehen.
Im Zentrum: die Klage gegen die Genehmigung, die in diesen Tagen von einem Naturschutzverbund - die Schutzgemeinschaft selbst ist nicht klagefähig - eingereicht werden soll. Finanziert wird der Prozess durch Spenden, „wir haben schon einen größeren Teil eingesammelt“, sagt Dreyer, etwa, um die bisherigen Rechtsanwaltskosten abdecken zu können.

Wie lange dauert der Prozess?
Doch es soll und darf noch mehr werden: Schließlich, sagt Dreyer, wisse man nicht, wie lange und durch wie viele Instanzen die Auseinandersetzung mit den Genehmigungsbehörden am Ende gehen wird. Unter anderem schreibe man jetzt alle gut 300 Personen an, die auf der Internetseite der Stadt eine Petition gegen den Abbau unterzeichnet hatten. Auch eine Hauswurfsendung ist in Planung.
Die Klage, erklärt Dreyer, fuße auf einem bereits öffentlich diskutierten Aspekt: einem Urteil des Oberverwaltungsgerichts Lüneburg. Das hatte in einem anderen Fall entschieden, es reiche nicht, über Jahre sporadisch Kalk abzubauen, um die entsprechende Genehmigung zu erhalten. Doch genau das, findet die Schutzgemeinschaft, habe die NNG in Hamelspringe getan. Die Behörden sahen das anders - nun setzen die Gegner auf die Justiz.
Dass es mit der Klage nun ernst wird, dürfte auch für ordentlich Stimmung sorgen, wenn die von Stadt und NNG angekündigte öffentliche Versammlung für Politik und Bürger endlich stattfindet. Geplant war das Treffen für März, inzwischen ist von April die Rede: Dort sind allerdings auch die Osterferien. Einen konkreten Termin gibt es nicht, wohl aber einen Plan:
„Wir wollen dort natürlich auflaufen, möglichst mit ganz Hamelspringe“, sagt Dreyer.
Was sie und ihre Mitstreiter ebenfalls positiv stimmt: Aus den Dörfern rund um Hamelspringe und Steinbruch vernimmt sie zunehmend Unterstützung, aber auch Sorgen und Bedenken rund um das Thema Lärm und Lkw-Verkehr: In Beber und Rohrsen etwa geht es um Tempolimits für Lkw, mehrere Orte debattieren über Tempo-Messtafeln.
Ein Auge hat die Schutzgemeinschaft auch auf einen anderen Aspekt: Schon vor einigen Monaten berichtete die Redaktion darüber, dass die NNG mit dem Realverband einen Vertrag abschließen muss. Denn das letzte Stück der Straße zum und vom Steinbruch ist Privatweg in Besitz des Verbands. Und der will sich absichern, bevor dort Lkw-Verkehr im großen Stil (geplant sind bis zu 120 Fahrten am Tag) erlaubt wird. Textquelle NDZ 13-03-2025
Steinbruch-Gegner bereiten Klage vor
Eskalation im Kampf um den Steinbruch Hamelspringe: Die Gegner des Abbau-Neustarts bereiten eine Klage gegen die Betriebserlaubnis für Betreiber NNG vor. Wir erklären, wie das funktionieren soll. Und was dahinter steckt.
Hamelspringe. Solidarität haben sie aus der Politik bekommen – doch weder Rat noch Stadt können in dieser Sache etwas entscheiden. Gehör haben sie auch bei den zuständigen Behörden bekommen. Mehr aber auch nicht: Die Genehmigung steht, auch wenn sie in der aktuellen Form schon 30 Jahre alt ist.
IST DAS DER LETZTE STROHHALM?
Jetzt greifen die Gegner des Steinbruch-Betriebs in Hamelspringe nach dem wohl letzten Strohhalm, der ihnen bleibt, um den erneuten Abbau von Kalk im Süntel zu verhindern: Sie ziehen vor Gericht. Eine geplante Klage ist Thema bei der Mitgliederversammlung der „Schutzgemeinschaft Sünteltal“ am Freitag, 21. Februar.
Intern diskutieren die Organisatoren diesen Schritt schon länger. Denn die Hürden sind hoch – nicht nur wegen der Kosten, die eine Klage mit sich bringt. Das Problem: Die Schutzgemeinschaft selbst ist in diesem Fall nicht klageberechtigt gegen die Betriebserlaubnis; seine subjektiven Interessen werden nicht verletzt. Das Gesetz erlaubt aber etwa Umweltverbänden, auch ohne diese Verletzung der Interessen vor Gericht zu ziehen.
SPENDEN SAMMELN FÜR DIE KLAGE
Genau diesen Weg will man in Hamelspringe nun gehen: Übernehmen soll die Klage demnach der Verein Naturschutzpark Lüneburger Heide, zu dem die Schutzgemeinschaft Kontakt hat. Damit der Partner nicht auf den Kosten sitzenbleibt, werden momentan Spenden gesammelt – auch die Schutzgemeinschaft selbst will einen Beitrag leisten: Über den will der Vorstand bei der Versammlung am 21. Februar (19 Uhr, Musikhaus Hamelspringe) abstimmen lassen.
Die geplante Klage dürfte auch für zusätzlichen Zündstoff bei einem für den März geplanten Termin sorgen: Die Norddeutsche Naturstein GmbH (NNG) als Betreiber des Steinbruchs will sich dann öffentlich den Fragen von Politik und Bürgerinnen und Bürgern stellen.
NOCH KEIN TERMIN FÜR FRAGERUNDE
Einen Termin und Ort für die Veranstaltung gibt es aber noch nicht, bestätigt Bürgermeister Dirk Barkowski: „Es ist weiterhin geplant, dass die Veranstaltung im März stattfindet.“
Der Steinbruch soll nach vielen Jahren Pause noch 2025 wieder den Betrieb aufnehmen. Geplant ist der Abbau von bis zu 340.000 Tonnen Kalk pro Jahr.
Gegner fürchten die Folgen von bis zu 120 Lkw-Fahrten pro Tag durch Hamelspringe und die angrenzenden Dörfer, aber auch Lärm, Staub und den Wertverlust ihrer Immobilien. Textquelle NDZ 15-02-2025
DEWEZET AM AUGUST 19, 2024
Steinbruch-Reaktivierung: Volles Haus beim Info-Treffen in Hamelspringe
Seit 14 Jahren ruht der Steinbruch in Hamelspringe - eine trügerische Ruhe, denn schon morgen könnte dort wieder Gestein abgebaut werden. Angekündigt hat die Betreibergesellschaft NNG das für das kommende Jahr. In Hamelspringe formiert sich Protest. Bei einer Info-Veranstaltung wurde aber die die Schwierigkeit, gegen eine bestehende Genehmigung vorzugehen, deutlich . . .

RADIO AKTIV AM SEPTEMBER 28, 2024
Der Rat der Stadt Bad Münder hat sich in seiner Sitzung am Donnerstagabend (26.09.2024) zum Thema Steinbruch in Hamelspringe positioniert. Nach 14 Jahren Stillstand soll dort bald wieder Gestein abgebaut werden. Eine Petition einer Bürgerinitiative hat bereits 100 Schriften gesammelt, die sich gegen einen möglichen Abbau richten. Die Betroffenen befürchten nämlich einen Wertverlust ihrer Immobilien, ein erhöhtes Verkehrsaufkommen durch LKW‘s, Lärm und Schmutz durch Sprengungen. Die beiden Gruppen „Bad Münder kann mehr“ und „ProBürger“ sowie SPD und Grüne, haben sich in einem gemeinsamen Antrag für die Unterstützung der Bürgerinitiative ausgesprochen und fordern eine Prüfung, ob überhaupt das Gestein nach heutigen Kriterien abgebaut werden darf. Dazu Ines Dreyer von der Schutzgemeinschaft Süntel...
In Bad Münder sorgen sich derzeit Anwohner vor Lärm- und Umweltbelastungen, sollte der stillgelegte Steinbruch in Hamelspringe reaktiviert werden. Seit 14 Jahren ist dort kein Gestein mehr abgebaut worden. Jetzt möchte die Norddeutsche Naturstein GmbH im kommenden Jahr Kalkstein für den Straßenbau abbauen.
Nachdem sich eine Initiative gegen den Gesteinsabbau gebildet hat, reagieren nun auch Teile der lokalen Politik. Die Stadtratsfraktion „Bad Münder kann mehr“ fordert von den Genehmigungsbehörden Akteneinsicht. Fraktionsvorsitzender Andre Hillebrand sagte, es gebe ein Informationsdefizit über den letzten Genehmigungsstand für den Steinbruch und welche Auflagen ursprünglich für den Betrieb erteilt wurden. Deshalb erhoffe er sich durch die Aufforderung an das Gewerbeaufsichtsamt und den Landkreis mehr Klarheit.
Er würde sich auch eine offenere Kommunikation des Betreibers wünschen, so Hillebrand weiter.
RADIO AKTIV AM JUL 3, 2024
Ärger um Steinbruch Hamelspringe
Seit 14 Jahren wird in Hamelspringe kein Gestein im Süntel mehr abgebaut. Nun soll das im kommenden Jahr wieder passieren. Kalkstein soll im Süntel abgebaut werden. Das Material wird für den Strassenbau benötigt. Eine Initiative, die gegen den Abbau im Steinbruch ist, wehrt sich nun gegen die Pläne der Norddeutschen Naturstein GmbH…