LSG Hessisch Oldendorfer Wesertal/Nord

Landkreis Hameln-Pyrmont

LSG Hessisch Oldendorfer Wesertal/Nord auf Umweltkarten Niedersachsen Nds. Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz

Kennzeichen LSG HM 00026
Name Hessisch Oldendorfer Wesertal/Nord
Kategorie Landschaftsschutzgebiet
Vollzugsbehörde Landkreis Hameln-Pyrmont
Recht vom 26. September 2018
Recht seit 25. Oktober 2018
Veröffentlicht in Nds. Ministerialblatt Nr. 34 v. 24.10.2018 S. 920
Link zum VO-Text https://www.nlwkn.niedersachsen.de/170771.html

Das Gebiet wird geprägt durch den zum Teil stark geneigten, geschlossen bewaldeten Südwesthang des Süntels, der überwiegend mit Waldmeister-Buchenwald bewachsen ist. Im Oberhang schließt vereinzelt trockenwarmer Buchenwald an, während im Unterhang einige naturnahe Waldbäche entspringen, deren Quellbereiche zum Teil mit Feuchtwäldern bewachsen sind. Aufgrund der Ausdehnung und naturnahen Ausprägung besitzen diese Waldbereiche eine hohe Bedeutung für den Tierartenschutz wie zum Beispiel für Wildkatze, Uhu, Rotmilan, Schwarzstorch, Fledermausarten, Gelbbauchunke, Feuersalamander und Kammmolch.

 

Außerhalb des Waldes schließt sich die Talmulde des Wesertals an, die durch zahlreiche Kerb- und Bachtäler, extensiv genutzte Mulden oder mit Gehölz bestandene Senken sowie kleinräumig gegliederte, land- und forstwirtschaftlich genutzte Flächen strukturiert ist. Als vernetzende Landschaftselemente sind die überwiegend mit Gehölzsäumen bestandenen Fließgewässerabschnitte des Hollenbaches, des Rohder Baches, des Segelhorster Baches, des Pötzer-, Benser- und Nährenbaches als Lebensraum von Groppe und Bachforelle besonders hervorzuheben.

Das LSG dient dem Schutz des FFH-Gebietes 112 "Süntel, Wesergebirge, Deister" sowie des EU-Vogelschutzgebietes V69 „Uhu-Brutplätze im Weserbergland“.

 

Beispielhaft

von West nach Ost - Hessisch Oldendorf nach Welsede
von West nach Ost - Hessisch Oldendorf nach Welsede
von Hessisch Oldendorf nach Barksen im Knick
von Hessisch Oldendorf nach Barksen im Knick

von Zersen zur Pappmühle
von Zersen zur Pappmühle
in der Ferne der Hohenstein
in der Ferne der Hohenstein

rechts nach Bensen
rechts nach Bensen
Haddessen am Waldrand
Haddessen am Waldrand

bei Pötzen
bei Pötzen

Historische Kulturlandschaften

Süntelhang um Zersen und Bensen (HK_HM-01)

Das Gebiet ist ca. 390 ha groß, liegt südlich des bewaldeten Wesergebirges und zählt vollständig zur Stadt Hessisch Oldendorf. Es umfasst die Ortschaften Zersen und Bensen, einige Einzelsiedlungen wie Pappmühle und Bannsieksmühle sowie die umgebende Kulturlandschaft.

Beschreibung

Das Gebiet wird überwiegend ackerbaulich genutzt. Es wird durchflossen vom Hollenbach und vom Benser Bach sowie von einigen anderen kleinen Bächen, deren uferbegleitender Gehölzbewuchs die Landschaft strukturiert. Die beiden Dörfer Zersen und Bensen weisen einige historische und relativ wenig jüngere Bausubstanz auf. Das gesamte Gebiet wird optisch durch das oberhalb thronende Wesergebirge mit dem Hohenstein geprägt, die eine imposante Kulisse bilden.

Bedeutung, wertgebende Merkmale

Die Einstufung des Gebiets „A Süntelhang um Zersen und Bensen“ von KUG (2003) als historische Kulturlandschaft wird hier bestätigt. Die wertgebenden Merkmale sind weitgehend erhalten, nämlich:

  • „eine Vielzahl kleinteiliger Nutzungen (z.B. Wiesen, Feldgehölze, Weiden mit Zäunen aus gespaltenen Stämmen, Obstwiesen und -alleen, kleinflächige Aufforstungen, Weideschuppen, Gärten usw.)“,
  • „naturnahe Tallandschaften des Hollenbachs (v. a. bei Pappmühle) und des Höhlebach (oberhalb von Bensen) mit mäandrierenden Bächen und uferbegleitenden Großgehölzen, begleitet von Wiesen und Weiden“
  • „steile, als Grünland genutzte Hänge“ sowie
  • „historische Dorfbilder von Zersen und Bensen: typische traditionelle Bausubstanz, gut ausgeprägte Dorfränder, Obstwiesen und Hofbäume im Ort. Beide Dörfer schmiegen sich typisch in wettergeschützte Mulden [BRÜNING, S. 120], die wenige jüngere Bebauung wirkt insgesamt kaum beeinträchtigend auf das Dorf- und Landschaftsbild“ (jeweils KUG 2003).

Die seither neu errichteten Windenergieanlagen zwischen Höfingen und Weibeck sind zwar an vielen Stellen des Gebietes sichtbar und prägen es mit, wirken jedoch nicht so stark, als dass sie zu einer Rücknahme der Einstufung führen.

Textquelle [Neuuntersuchung Historischer Kulturlandschaften im Landkreis Hameln-Pyrmont] https://www.hameln-pyrmont.de

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