Verordnung zum Schutz des Landschaftsteiles „Wesergebirge“ in der Stadt Rinteln, Gemeinde Auetal und Samtgemeinde Eilsen, Landkreis Schaumburg Stand:
08.07.2008 beschlossen:
(2) Schutzzweck dieser Verordnung ist die Erhaltung und Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes sowie die Erhaltung und die Entwicklung der
Vielfalt, Eigenart und Schönheit des Landschaftsbildes insbesondere als Voraussetzung für die ruhige, landschaftsbezogene Erholung. Für den Bereich der Wesergebirgskette bedeutet dies vor allem
den Erhalt und die Entwicklung der naturnahen Waldbereiche aufgrund ihrer hohen Bedeutung für den Arten und Biotopschutz sowie das Landschaftsbild, der Schutz- und Regenerationsfunktionen für den
Boden und den Wasserhaushalt, der klimatischen Ausgleichsfunktionen und ihres Wertes als Erholungsraum. Hierzu zählen insbesondere:
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der Erhalt und die Entwicklung naturnaher Laubwaldbestände,
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der Erhalt und die Sicherung seltener Waldtypen und Sonderbiotope wie Schluchtwälder und Wälder trockenwarmer Standorte,
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die mittel- bis langfristige Überführung nicht standortgerechter Waldbestände in standortgemäße Laub- und Mischwälder im Rahmen einer naturnahen waldbaulichen
Nutzung,
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der Erhalt der Felsklippen im Kammbereich des Wesergebirges,
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der Erhalt von Waldbeständen mit historischen Waldnutzungsformen,
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die Sicherung des Gebietes für eine ruhige, landschaftsbezogene Erholung.
Im Bereich der Südhänge des Wesergebirges steht der Erhalt und die Entwicklung einer strukturreichen Kulturlandschaft mit einem Wechsel von Acker- und
Grünlandflächen, Gehölzen und Säumen im Vordergrund. Hierzu zählen insbesondere:
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der Schutz des Landschaftsbildes vor Beeinträchtigungen, insbesondere vor einer weiteren Zersiedlung der Hänge,
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das Freihalten der Offenlandbereiche, insbesondere der Grünlandflächen, von Aufforstungen,
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der Erhalt und die Erhöhung des vorhandenen Grünlandanteils,
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der Erhalt und die Vermehrung gliedernder Landschaftselemente wie Einzelbäume, Baumreihen und Obstwiesen,
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die Erhöhung des Anteils an Grünland- und Gehölzflächen und die Entwicklung landschaftsgliedernder Strukturen wie Hecken und Säume vor allem in strukturärmeren
Bereichen,
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die Entwicklung von Erosionsschutzmaßnahmen in den ackerbaulich genutzten Hangbereichen,
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die Sicherung des Gebietes für eine ruhige, landschaftsbezogene Erholung.
Auf der Nordabdachung des Wesergebirges und der Langenfelder Hochfläche ist der Erhalt und die Entwicklung einer reichstrukturierten, kleinteiligen Kulturlandschaft
mit einem Wechsel von Acker, Grünland und Wald sowie einer hohen Dichte von Gehölzstrukturen und Saumbiotopen das Ziel. Hierzu zählen insbesondere:
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der Schutz des charakteristischen Landschaftsbildes, insbesondere der nordexponierten, von kleinen Bachtälern durchzogenen Hangbereiche,
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der Erhalt vorhandener naturnaher Waldbereiche, Bachtäler und Grünlandflächen,
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der Erhalt und die Vermehrung gliedernder Landschaftselemente wie Einzelbäume, Baumreihen und Obstwiesen,
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die Steigerung der Vielfalt durch die Erhöhung des Grünlandanteiles und die Anlage von landschaftsgliedernden Strukturen wie Hecken und Säumen vor allem in
strukturärmeren Bereichen,
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die Sicherung und Ausweitung der Bestände seltener und gefährdeter Ackerwildkräuter durch eine extensive Bewirtschaftung der Äcker bzw.
Ackerrandstreifen,
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die Entwicklung von Erosionsschutzmaßnahmen in den ackerbaulich genutzten Hangbereichen,
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die Sicherung des Gebietes für eine ruhige, landschaftsbezogene Erholung.
(3) Schutzzweck dieser Verordnung ist ferner die Bewahrung und Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustandes der natürlichen Lebensräume und wildlebenden
Tier und Pflanzenarten, die Wiederherstellung und Neuschaffung von Lebensstätten sowie sonstige besondere Artenschutzverpflichtungen im Sinne des europäischen Schutzgebietssystems „Natura
2000“. Gemeinsam mit dem bereits ausgewiesenen Naturschutzgebiet in den Kammbereichen soll das Landschaftsschutzgebiet zu einer integrierten dauerhaften Sicherung des
Wesergebirges beitragen."
Maximal 25% der LSG-Fläche eines Bundeslandes wird als Potenzialfläche für WEA behandelt. [PDF von 2013 vom BfN]