Naturwaldreservate - Urwälder von morgen

Naturwald
Am Hang der Südwehe

Seit mehreren Jahrzehnten werden vor allem durch die Forstbetriebe und Forstverwaltungen der Bundesländer Naturwaldreservate ausgewiesen und betreut. Dabei handelt es sich um Wälder, die ihrer natürlichen Entwicklung möglichst ohne direkte menschliche Eingriffe überlassen werden und sich so zu „Urwäldern von morgen“ entwickeln.

 

Aktuell gibt es in Deutschland 747 Naturwaldreservate mit einer Gesamtfläche von etwas mehr als 36.000 Hektar


Vom Langenfelder Wasserfall zum Schrabstein

Bei NW-FVA Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt finden wir kurze Porträts

 

Für Naturwaldreservate werden länderspezifisch unterschiedliche Bezeichnungen verwendet. Doch ob von Bannwäldern, Totalreservaten, Naturwaldreservaten, Naturwaldzellen, Naturwaldparzellen, Prozessschutzflächen oder Naturwäldern die Rede ist, es gilt:

 


Vom Langenfelder Wasserfall zum Naturwald Schrabstein
Vom Langenfelder Wasserfall zum Naturwald Schrabstein
  • Forstliche Eingriffe mit Ausnahme der Verkehrssicherung sowie des Forst- und Brandschutzes sind in Naturwaldreservaten ausgeschlossen.
  • Die Methoden zur Erforschung sind grundsätzlich zerstörungsfrei.
  • Naturwaldreservate sind verwaltungsintern oder öffentlich-rechtlich dauerhaft gesichert. 
  • Ge- und Verbote im Umgang mit ihnen sind schriftlich und bindend fixiert.
  • Naturwaldreservate sind nach Kriterien der standörtlichen und/oder vegetationskundlichen Repräsentativität ausgewiesen.
  • Die Einhaltung einer Mindestfläche von in der Regel 20 Hektar in einer kompakten und möglichst nicht zerschnittenen Flächenform wird angestrebt. (Textquelle)

Tal am Naturwald Schrabstein - Fuchsbrückenweg
Tal am Naturwald Schrabstein - Fuchsbrückenweg

Zwei Jahre später am Fuchsbrückenweg
Zwei Jahre später am Fuchsbrückenweg
In der Schlucht am Höllenbach - ein natürliches Mikado
In der Schlucht am Höllenbach - ein natürliches Mikado

Historische Entwicklung

Hutevieh vor dem Hohenstein. Stich aus dem frühen 19. Jahrhundert, aus dem Kurzporträt NW-NVA PDF

 

Vermutlich hat die Schlacht zwischen den Sachsen unter der Führung ihres Herzogs Widukind und dem Frankenheer Karls des Großen im Jahr 782 im Süntel stattgefunden. Die Namen

Totental und Blutbach werden häufig auf diese Schlacht zurückgeführt. Nicht belegt ist, dass der Hohenstein vor der Christianisierung eine bedeutende germanische Kultstätte war.

Um den Hohenstein selbst, dessen Aussichtsplateau, den

sog. „Hirschsprung“, sowie die vielen Felsvorsprünge und -klüfte ranken sich zahlreiche Legenden. Es kann davon ausgegangen werden, dass der gesamte Naturwald einen historisch alten Laubwald darstellt, der lange Zeit auf größerer Fläche im Mittelwaldbetrieb* bewirtschaftet wurde. Erst

in der Mitte des 19. Jahrhunderts begann die allmähliche Überführung in den Hochwaldbetrieb und gegen Ende des 19. Jahrhunderts die Ablösung der Huteberechtigungen.

Bereits im Jahr 1930 wurde das Gebiet rund um den Hohenstein als Naturschutzgebiet gesichert. 

Der 1972 ausgewiesene Naturwald wurde zunächst 1990 wieder aufgegeben und 2004 erneut in seiner heutigen Ausdehnung ausgewiesen.

 

*Ein Mittelwald ist eine historische Betriebsart im Waldbau. Hierbei werden zwei Bewirtschaftungsformen miteinander kombiniert: der Niederwald mit seinen kurzen Umtriebszeiten und einer gleichaltrigen Unterschicht, und der Hochwald mit seinen langen Umtriebszeiten und einer meist ungleichaltrigen Oberschicht. Wikipedia (DE)


KONTAKT

Brigitte Klein

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